Wenn fettreiches Essen einem Abführmittel gleichkommt

Der Energieträger Fett ist ein sehr schwer verdaulicher Nahrungsmittelbestandteil. Für RDS Patienten ist es daher unumgänglich, ihm in der Ernährungstherapie erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen und auf eine größtenteils fettarme Ernährung umzuschwenken.

Nach offiziellen Empfehlungen sollte die täglich konsumierte Fettmenge 80 Gramm bei gesunden Menschen nicht übersteigen. Zu den „offensichtlichen Fettlieferanten“ zählen Öl, Butter, Speck, Sahne oder Margarine. Genauso wichtig sind allerdings die „versteckten Fette“, die sich beispielsweise in Fleisch, Käse, Wurst oder Schokolade befinden. Als Faustformel gilt, dass die Menge des versteckten Fettes in der täglichen Nahrung in etwa die Hälfte der gesamten Fettaufnahme ausmacht. Da Fett als vermeintlicher Geschmacksverstärker in unzähligen Lebensmitteln Verwendung findet, liegt der durchschnittliche Fettverbrauch in Deutschland bedeutend höher als 80 Gramm pro Tag. Als Patient/-in mit Reizdarmsyndrom sollten Sie zur Verminderung Ihrer Beschwerden den Fettkonsum gegenüber den Empfehlungen deutlich senken. Eine fettarme Ernährung ist dringend zu empfehlen.

Die Schwere der vom Reizdarmsyndrom verursachten Gesundheitsbeschwerden und der Alltagsprobleme werden von Außenstehenden häufig unterschätzt. Klassische Therapieangebote versagen in den meisten Fällen. Ein neuartiges Supplement aus der orthomolekularen Medizin macht Betroffenen jetzt neue Hoffnung. Es handelt sich um eine Kombination aus Nähr- und Vitalstoffen, die mit der Symbiose des Mikrobioms, der Darmschleimhaut und mit dem Serotoninhaushalt assoziiert sind. Unter dem Namen Omnitadin ist das Präparat in Apotheken und im Versandhandel erhältlich. (gesponsert)

Eine fettarme Ernährung hat viele Vorteile

Als Anreiz für eine fettarme Ernährung dient Ihnen natürlich zum einen die Aussicht auf eine beträchtliche Verbesserung ihrer Lebensqualität, da Anzahl und Schwere durchfallartiger Beschwerden, die Intensität krampfartiger Schmerzen sowie magenspezifische Beeinträchtigungen signifikant verringert werden können. Auf der anderen Seite interessiert Sie vielleicht auch die Tatsache, dass nach neuesten Erkenntnissen fast ausnahmslos überschüssige Fett- und Alkoholkalorien, und nicht wie bisher angenommen auch die der Kohlenhydrate, für die Entstehung von Fettpolstern und Übergewicht verantwortlich sind. Nehmen Sie sich also für die Zukunft die nachfolgenden Tips zur Verringerung der Fettaufnahme zu Herzen und finden Sie heraus, welch positive Wirkung die bewusste Vermeidung fettreicher Kost auf Ihre reizdamspezifischen Verdauungsprobleme hat.

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Fettarme Ernährung: Tips zur Verringerung des Fettkonsums

Fett, Öl, Butter und Margarine

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  • Verwenden Sie Öl, Butter und Margarine nur sehr sparsam und nur da, wo es sich nicht verhindern lässt.
  • Prüfen Sie über einen Zeitraum von 1-2 Wochen, wieviel Öl Sie beim Kochen und Braten verbraucht haben, indem Sie die Flasche bzw. den Behälter zu Beginn Ihrer Beobachtung mit einer Markierung versehen.
  • Verwenden Sie zum Braten ausschließlich beschichtete Pfannen, um Öl oder Fett einzusparen.
  • Ziehen Sie hochwertiges Öl (Sonnenblumenöl, Distelöl, Maiskeimöl, Sojaöl) der gehärteten Margarine vor.
  • Versuchen Sie nicht, täglich ein bestimmtes Pensum an Fett zu unterbieten, sondern lernen Sie fettreiche Nahrungsmittel kennen und schränken Sie deren Verbrauch für eine fettarme Ernährung gezielt ein. Gehen Sie nicht mit dem Taschenrechner einkaufen.
  • Ersetzen Sie Butter als Brotaufstrich doch einmal durch Quark, Senf oder Tomatenmark.
  • Vermeiden Sie besonders fettige Lebensmittel wie Schweineschmalz, gehärtete Margarine und Mayonnaise.

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Fleisch, Wurst und Fisch

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  • Verringern Sie den Verbrauch tierischer Lebensmittel zugunsten pflanzlicher Nahrung.
  • Beachten Sie den versteckten Fettgehalt (siehe Tabelle) und ziehen Sie mageres Fleisch (z. B. Geflügel, Carpaccio) fetthaltigen Sorten vor.
  • Beim Braten in der Pfanne wird Fett vom Fleisch aufgesogen. Dies gilt ganz besonders bei paniertem Fleisch. Tropfen Sie das Fleisch nach dem Braten eine Weile ab und meiden Sie panierte Zubereitungen.
  • Meiden Sie Wurstsorten mit besonders hohem Fettgehalt (z. B. Leberwurst, Fleischwurst, Leberkäse, Bratwurst).
  • Verzehren Sie Geflügel nach Möglichkeit ohne Haut.
  • Viele Fischsorten haben einen besonders geringen Fettgehalt und liefern darüber hinaus besonders leicht verdauliches Eiweiß. Empfehlenswert sind z. B. Kabeljau, Zander, Schellfisch, Barsch.
  • Ziehen Sie „Thunfisch in eigenem Saft“ dem „Thunfisch in Öl“ vor.

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Milchprodukte

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  • Achten Sie beim Kauf von Milch und Milchprodukten auf einen geringen Fettanteil.
  • Wählen Sie Schnittkäsesorten mit einem Fettanteil unter 30%.
  • Empfehlenswert sind entrahmte Milch und daraus hergestellte Produkte.
  • Verzehren Sie fettarme Käsesorten nicht direkt aus dem Kühlschrank, sondern warten Sie, bis sie Zimmertemperatur haben und ihren Geschmack voll entwickeln.

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Salate

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  • Salat hat einen bemerkenswerten Eigengeschmack. Als Geschmacksträger reichen daher kleinste Mengen an Öl.
  • Würzen Sie Ihren Salat ausgiebig anstatt ihn im Öl zu baden.
  • Wählen Sie – besonders wenn Sie auswärts essen – Joghurtsoße zum Salat.

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Obst und Gemüse

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  • Um vom gewohnheitsmäßigen Gebrauch von Fetten Abstand zu gewinnen, sollten Sie so oft wie möglich frische, kurz gelagerte Lebensmittel zubereiten.
  • Alle Gemüsesorten und alle Obstsorten außer Oliven und Avokado haben einen geringen Fettanteil und sind daher für eine fettarme Ernährung bestens geeignet.
  • Vorsicht ist geboten bei Nüssen: Walnuß, Haselnuß, Pistazien und Mandeln besitzen einen hohen Fettgehalt und gehören daher nicht unbedingt zu einer fettarmen Ernährung.
  • Samen und Nüsse in Müslimischungen erhöhen ebenfalls das Fettkonto. Sie werden zudem gemeinsam mit Milch verzehrt. Müsli ist also ein gesundes, aber fettreiches Nahrungsmittel.

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Weitere Fettlieferanten, die Sie für eine Fettarme Ernährung meiden sollten

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  • Vermeiden Sie für eine fettarme Ernährung Fertiggerichte, es sei denn, aus den Angaben auf der Zutatenliste geht ein niedriger Fettgehalt hervor (wie z. B. bei einigen Reisgerichten, Nudeln mit Tomatensoße oder Frühlingsrollen).
  • Meiden Sie nach Möglichkeit Pizza und Fertigbaguette. Eine Pizza Salami enthält ca. 60 Gramm Fett, das entspricht dem Inhalt einer halben Tasse.
  • Meiden Sie frittierte Lebensmittel. Sie saugen das Frittierfett in sich auf.
  • Ersetzen Sie die Pommes Frittes mit Mayonnaise doch einfach durch Kartoffeln mit Quark.
  • Verwenden Sie bei Fertigbackmischungen Joghurt anstelle von Butter oder Margarine.
  • Bevorzugen Sie Brot, Reis, Nudeln und klare Suppen. Verwenden Sie beim Kochen von Nudeln kein Öl.
  • Kaufen Sie Brot ohne Sonnenblumenkerne, Nüsse, Sesam oder Mohn.
  • Wenn Sie gerne Süßigkeiten essen, dann nehmen Sie Salzstangen, Brezeln und anderes Laugengebäck anstelle von Schokolade, Kartoffelchips und Pralinen.

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Beachten Sie generell die Nährwertangaben auf der Verpackung eines Lebensmittels. Auf ihr finden Sie immer eine Angabe über den Fettgehalt, bezogen auf eine Menge von 100 Gramm. Nehmen Sie sich Zeit beim Einkauf und studieren Sie eine Weile diese Angaben, bis Sie ein Gefühl dafür entwickelt haben, welche Lebensmittel besonders reich an Fett sind und Ihnen in Ihrer Situation besonders große Probleme bereiten. Wenn Sie diese Tipps beachten, dann sind Sie auf dem besten Weg für eine fettarme Ernährung – auch dauerhaft.

Mehr dazu: Das Reizdarm-Programm, Medizinverlag Nordwest, EUR 1,99 (gesponsert)

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Artikelbild: © kei907

Weiterführende Informationen

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