Wenn von Darmsanierung die Rede ist, können damit zwei verschiedene Behandlungen des Darms gemeint sein:

1. Die Darmreinigung
2. Die Symbioselenkung

Manchmal werden diese Begriffe miteinander vermischt; deshalb werden diese Möglichkeiten der Darmsanierung im Folgenden etwas näher erläutert.

Die Darmreinigung – eine Möglichkeit der Darmsanierung

Tiere machen es uns vor: Schafe kauen Scharfgarbe, Affen nehmen Bitterstoffe zu sich, Hunde fressen Gras. In allen drei Fällen führen die Tiere einen „gezielten“ Durchfall herbei.

Darmsanierung bedeutet also: Den Darm gezielt entleeren, um ihn zu reinigen.

Was für Tiere gut ist, hilft auch den Menschen. Die Medizin hat sich das zu Herzen genommen und längst die Entleerung des Darms, also die Darmsanierung in Form von Darmreinigung, als Pflegemaßnahme und als therapeutische Anwendung in ihr Repertoire aufgenommen. Besonders in der Naturheilkunde wird schon seit Jahrhunderten das Augenmerk auf die Reinigung des Darms gelegt.
Bei Verstopfung und vielen anderen Symptomen empfiehlt die Naturheilkunde noch heute die Darmreinigung. Ob Beschwerden der Verdauung, Hautprobleme, Allergie, Kopfschmerzen oder Rheuma und alle Probleme des Verdauungssystems sowie viele psychische Symptome können sich durch eine Darmreinigung bessern.
Auch als Maßnahme zur Gesunderhaltung wird eine regelmäßige Darmreinigung empfohlen.

Außerdem wird die Darmreinigung auch vor Fastenkuren durchgeführt. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Vorbereitung des Darms auf einen Neuaufbau der Darmflora, die Symbioselenkung.

Zwei Methoden der Darmreinigung werden durch einen Behandler durchgeführt:

Die Colon-Hydro-Therapie

Colon bedeutet: Darm. Hydro bedeutet: Wasser.

Diese Anwendung wird von Heilpraktikern und einigen Ärzten angeboten. Der Darm wird mit Wasser gespült, das in durchsichtigen Schläuchen in den Darm und wieder hinaus fließt. Der Vorgang wird so oft wiederholt, bis das aus dem Darm fließende Wasser klar ist. Dann ist der Darm gründlich gereinigt.

Die Orthograde Darmspülung

Orthograd bedeutet: In normaler (Fließ)Richtung.

Viele Patienten kennen das: Vor einer ärztlichen Untersuchung oder einer Operation muss der Darm gründlich entleert werden. Erreicht wird das mit einer speziellen, stark abführenden Lösung. Der Patient trinkt davon drei bis fünf Liter. Dadurch wird starker Durchfall ausgelöst.
Diese Methode belastet den Kreislauf des Patienten. Deshalb wird sie am Tag vor dem Eingriff im Krankenhaus durchgeführt.

Es gibt auch Methoden, die für die Selbstanwendung geeignet sind:

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Einlauf und Klistier

Über den After wird eine Flüssigkeit in den Darm eingeleitet. Meist wird hier Wasser verwendet. Durch die Einleitung des Wassers wird Durchfall ausgelöst, der den Darm reinigt.
Bei einem Einlauf erreicht das Wasser den Mastdarm und den darüber gelegenen aufsteigenden Teil des Dickdarms. Als Hilfsmittel dient ein Irrigator.

Bei einem Klistier wird nur der Mastdarm gespült, der letzte Darmabschnitt vor dem After. Das Klistier ist also eine „kleiner Einlauf“. Es wird etwa ein halber Liter Wasser zum Spülen gebraucht. Als Hilfsmittel gibt es verschiedene Varianten von Klistierspritzen.

Die Darmentleerung stellt sich meist innerhalb der kommenden Stunde ein. Meist sind es jedoch nur wenige Minuten, bis die Toilette das erste Mal aufgesucht wird. Weitere Infos zu Einlauf und Klistier.

Bittersalz, Glaubersalz

Diese beiden starken Abführmittel werden ebenfalls in der Naturmedizin empfohlen. Wenn sie entsprechend der Empfehlung eingenommen werden, kann damit vom Patienten selbst ein starker Durchfall ausgelöst werden, der den Darm reinigt.
Doch ist diese Methode nicht für Personen geeignet, die einen empfindlichen Darm haben, denn die Salze reizen die Schleimhaut des Darms.

Flohsamen, Leinsamen und andere Hausmittel

Von Heilpraktikern wird oft das indische Flohsamenpulver empfohlen. Es löst im Darm sanft Ablagerungen und Giftstoffe und schwemmt sie danach aus. Idealerweise wird es zusammen mit Bentonit, einem Präparat aus Mineralerde, eingenommen.
Auch Leinsamen und Weizenkleie quellen im Darm auf und schwemmen Schlackestoffe aus. Die Darmreinigung setzt nach zwei bis drei Tagen ein.
Alle Samen werden vorher in reichlich Flüssigkeit eingeweicht.

Wer eines dieser Mittel anwendet, sollte auch darauf achten, dass er reichlich trinkt, denn nur dann setzt der gewünschte Effekt ein. Andernfalls können Bauchschmerzen auftreten.

Weitere Hausmittel für eine sanfte Darmreinigung zu Hause sind zum Beispiel Sauerkraut und Sauerkrautsaft, Sauermilchprodukte sowie in Wasser aufgelöste Heilerde, eingenommen vor dem Frühstück.

Nachdem der Darm gereinigt wurde, kann der nächste Schritt der Darmsanierung folgen:

Die Symbioselenkung. Auch diese Maßnahme ist häufig gemeint, wenn von Darmsanierung gesprochen wird.

Darmsanierung durch Symbioselenkung

Wahrscheinlich begünstigt ein Ungleichgewicht der Darmflora viele Erkrankungen, löst sie vielleicht sogar aus. Als Symbioselenkung wird jede Maßnahme bezeichnet, die auf die Zusammensetzung der Darmflora positiven Einfluss nimmt.

Viele Naturheilkundler, aber auch immer mehr Schulmediziner beziehen diesen Zusammenhang in ihre Therapie mit ein. Umgangssprachlich wird die Symbioselenkung auch als (probiotische) Darmsanierung bezeichnet.

Anwendungsgebiete für die Symbioselenkung sind die schon erwähnten körperlichen und psychischen Symptome: Ob Allergie oder Zellulite, ob Infektanfälligkeit oder Migräne und natürlich Verdauungsbeschwerden – die Symbioselenkung schafft es oft, die Symptome zu lindern. Auch Erschöpfung, depressive Stimmungen oder Nervosität können sich bessern, sobald die Darmflora wieder im Gleichgewicht ist. Wer schon einmal Antibiotika einnehmen musste, hat wahrscheinlich auch erlebt, dass seine Darmflora beschädigt wurde. Übelkeit und starker Durchfall durch Antibiotika haben es angezeigt. Auch hier kann eine Symbioselenkung helfen.

Wie bei der Darmreinigung gibt es auch bei der Symbioselenkung Maßnahmen, die von einem Arzt oder Heilpraktiker ausgeführt werden:

Die Herstellung von Autovakzinen zur Symbioselenkung

Autovakzinen sind Medikamente, die individuell für den Patienten hergestellt werden. Sie werden aus einer Stuhlprobe des Patienten gewonnen.

Die Schwere der vom Reizdarmsyndrom verursachten Gesundheitsbeschwerden und der Alltagsprobleme werden von Außenstehenden häufig unterschätzt. Klassische Therapieangebote versagen in den meisten Fällen. Ein neuartiges Supplement aus der orthomolekularen Medizin macht Betroffenen jetzt neue Hoffnung. Es handelt sich um eine Kombination aus Nähr- und Vitalstoffen, die mit der Symbiose des Mikrobioms, der Darmschleimhaut und mit dem Serotoninhaushalt assoziiert sind. Unter dem Namen Omnitadin ist das Präparat in Apotheken und im Versandhandel erhältlich. (gesponsert)

Diese Methode ist für viele Patienten geeignet, doch es gibt auch sogenannte Kontraindikationen: Bei Leukämie, Leberschäden, Tuberkulose und starkem Mangel an Lymphozyten dürfen keine Autovakzinen verabreicht werden. Eine andere Methode der Symbioselenkung kann auch vom Patienten selbst ausgeführt werden:

Die Einnahme von Probiotika

Die Einnahme von Probiotika ist eine sehr einfache Maßnahme, die zudem noch vom Patienten selbst angewendet werden kann.
Es wird ein Mittel eingenommen, das lebensfähige Mikroorganismen enthält. Die heutigen Mittel in Kapselform transportieren die Bakterienstämme unbeschadet von der Magensäure direkt in den Darm. Durch diese „Verstärkung“ sollen die schon vorhandenen nützlichen Bakterienstämme im Darm Unterstützung bekommen. Die Darmflora kommt wieder in ein gesundes Gleichgewicht.
Zahlreiche Studien haben die positive Auswirkung auf viele Symptome nachweisen können. Jedoch sind viele Fragen zur Wirkung von Probiotika noch offen.

Wird ein Mittel wie zum Beispiel „Abdigest“ gewählt, ist die Chance sehr groß, dass sich vorhandene Beschwerden deutlich verbessern. Die Steigerung des Wohlgefühls überzeugt viele Menschen von der Anwendung dieser Form der Darmsanierung.

Mehr dazu: Das Reizdarm-Programm, Medizinverlag Nordwest, EUR 1,99 (gesponsert)

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