Was macht überhaupt eine funktionelle Störung aus? Wie kann es sein, dass körperliche Beschwerden existieren, obwohl sich mit den Mitteln der modernen Medizin kein Nachweis einer organischen Veränderung erbringen lässt? Spielt sich die Krankheit RDS im Kopf ab?
Jeder Betroffene erreicht früher oder später einen Punkt, an dem er sich diese Fragen stellt. Die Hoffnung, durch ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt einen tiefgreifenden Einblick in die Funktionsweise des RDS zu bekommen, wird meist schnell wieder begraben. Zu groß ist der Klärungsbedarf und zu gering bemessen die Zeit, die ein Mediziner für die eingehende Beratung eines RDS Patienten aufbringen kann. Hinzu kommt, dass die Wirkungszusammenhänge, die zu den Beschwerden führen, bei weitem nicht vollständig geklärt sind.
Ebenfalls nachteilig auf das Arzt-Patient-Gespräch dürfte sich die Tatsache auswirken, dass das Thema RDS auch heute noch in den universitären Lehrbüchern der inneren Medizin eine eher untergeordnete Rolle spielt.
Aus diesen Gründen soll an dieser Stelle ein umfassender Überblick über den aktuellen Stand der Forschung gegeben werden.

Nach den derzeitigen Erkenntnissen lassen sich die Mechanismen, die zur Krankheitsentstehung von RDS führen, in folgende Bereiche einteilen:

Motilitätsstörungen – RDS durch falsche Verdauungsbewegungen

Der menschliche Verdauungskanal, also die Strecke zwischen Mund und Darmausgang, hat eine durchschnittliche Länge von 6-7 Metern. Um den Nahrungsbrei über diese weite Distanz zu befördern, benötigen Speiseröhre, Magen und Darm eine Muskulatur, die ringförmig um die Verdauungsorgane angeordnet ist. Diese führt eine Abfolge von Muskelkontraktionen aus, die den Speisebrei Stück für Stück vorantreiben.
Zur Veranschaulichung dieser Bewegung dient das Beispiel eines Fahrradschlauches, durch den man von außen mit zwei Fingern eine zähflüssige Masse voranschiebt. Dieses Bewegungsvermögen bezeichnet man als Motilität. Sind die natürlichen Bewegungen des Verdauungskanals gestört, dann spricht man von einer „Dysmotilität“. Sie hat zur Folge, dass Verdauungsbewegungen zum falschen Zeitpunkt einsetzen oder unterbrochen werden. Diese Motilitätsstörungen stehen nach neuesten Erkenntnissen in direktem Zusammenhang mit RDS.

Von Hypomotilität und Hypermotilität

Die Bewegungsstörung des Magens äußert sich meist in einer „Hypomotilität“. Die zur Zerkleinerung der Speise erforderlichen Muskelbewegungen des Magens sind zu selten oder zu schwach, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Dadurch verbleibt die Nahrung länger als nötig im Magen und führt zu Übelkeit und Völlegefühl. Das Gegenteil dieser Funktionsstörung nennt sich „Hypermotilität“ und ist beim RDS eher eine Ausnahme.

Ist die Darmmotilität beeinträchtigt, so kommen sowohl Hypo- also auch Hypermotilität in Betracht. Eine unzureichende Bewegung der Darmmuskulatur (Hypomotilität) verlangsamt den Verdauungsvorgang und führt so zu Völlegefühl und Verstopfung. Ist die Darmbewegung hingegen überaktiv (Hypermotilität), so hat dies einen beschleunigten Verdauungsprozess zur Folge, der mit durchfallartigen Beschwerden und unangenehmen Stuhldrang einhergeht. Bei vielen RDS Patienten treten Hypo- und Hypermotilität im Wechsel auf.

Die Schwere der vom Reizdarmsyndrom verursachten Gesundheitsbeschwerden und der Alltagsprobleme werden von Außenstehenden häufig unterschätzt. Klassische Therapieangebote versagen in den meisten Fällen. Ein neuartiges Supplement aus der orthomolekularen Medizin macht Betroffenen jetzt neue Hoffnung. Es handelt sich um eine Kombination aus Nähr- und Vitalstoffen, die mit der Symbiose des Mikrobioms, der Darmschleimhaut und mit dem Serotoninhaushalt assoziiert sind. Unter dem Namen Omnitadin ist das Präparat in Apotheken und im Versandhandel erhältlich. (gesponsert)

Verursacht oder zumindest beeinträchtigt wird die Dysmotilität, soweit keine organischen Ursachen vorliegen, in vielen Fällen von kognitiven Prozessen.
Stimmungslage, Gefühle oder Affekte (Gefühlswallungen) beeinflussen in großem Maße die Darmaktivität und erklären damit zumindest einen Teil des funktionellen Magen-Darm-Syndroms. Auch genetische Faktoren werden im Zusammenhang mit RDS diskutiert.
Wie groß letztlich der Einfluss einzelner Komponenten auf die Motilität des Verdauungskanals ist, ist vermutlich individuell sehr unterschiedlich und kann daher nicht generell beurteilt werden. Tatsache ist jedoch, dass der Einfluss im Bezug auf RDS vorhanden sein kann.

RDS und Perzeptionsstörungen

In den letzten Jahren wandte sich das Interesse der RDS Forschung vermehrt den Perzeptionsstörungen zu. Als Perzeption bezeichnet man in der Medizin das unbewusste Wahrnehmen oder Empfinden eines Reizes.
In Zusammenhang mit funktionellen Störungen der Verdauung spricht man auch von viszeralen (die Eingeweide betreffende) Perzeptionsstörungen. Gemeint sind dabei insbesondere Wahrnehmungsveränderungen, die in Magen und Darm lokalisiert sind.

RDS – eine Überempfindlichkeit

Bereits seit vielen Jahren ist bekannt, dass RDS Patienten über eine erhöhte Reiz-Sensibilität in Magen und Darm verfügen.
Mit Hilfe eines Messverfahrens, bei dem ein kleiner Ballon im Verdauungstrakt des RDS Patienten ausgedehnt wird (Ballondilatation), lässt sich beweisen, dass Menschen mit RDS sehr viel empfindlicher auf Druckreize reagieren als gesunde Menschen. Dies hat für die Betroffenen zur Folge, dass sie Verdauungsvorgänge wie das Füllen einzelner Darmregionen, die Darmbewegung oder auch die Ansammlung von Gasen verstärkt wahrnehme. Darüber hinaus empfinden RDS Patienten dies als unangenehmes Gefühl oder als Schmerz. Außerdem verursacht bereits eine geringe Dehnung des Dünn- oder Dickdarms Symptome, die im Rektum Stuhldrang provozieren.
Die veränderte Wahrnehmungsgrenze beschränkt sich, wie nachgewiesen wurde, ausschließlich auf die Verdauungsorgane und erstreckt sich nicht auf andere Körperteile oder –regionen.
Zur Diagnose funktioneller Störungen wird das Verfahren der Ballondilatation nicht verwendet, da es recht invasiv ist und sich zum Nachweis eines RDS nicht eignet.

Für die Betroffenen stellt die Überempfindlichkeit gegenüber Dehnungsreizen in Magen und Darm eine enorme Beeinträchtigung dar.
Ein störendes Druckgefühl ruft jederzeit die Verdauungsaktivität ins Gedächtnis zurück. Völlig unberechenbar erscheinen zudem die Schmerzen, die Minuten oder Stunden nach einer Mahlzeit über sie hereinbrechen können. Auch wer sich bemüht, seinen Beschwerden weniger Aufmerksamkeit zu widmen, steht auf verlorenem Posten.
Es entsteht der Eindruck, ein unverdauliches Nahrungsmittel könne für die Probleme verantwortlich sein. Doch selbst ein Glas Wasser am Morgen kann die Lawine ins Rollen bringen.

Auf Schmerzen trainiert

Ursache dieser veränderten Wahrnehmung ist vermutlich eine erhöhte „Rezeptorsensitivität“ im Bereich des Darms. Infolge von Verdauungsstörungen, deren mögliche Ursachen im Artikel „„Die Trigger“: Reizdarm Auslöser und Verstärker“ eingehend erläutert werden, kommt es zu einer Hypersensibilisierung der Nervenenden in der Darmmuskulatur. Die Nerven werden sozusagen auf Reize „trainiert“ und sprechen damit zum Leidwesen der Betroffenen bereits auf geringste Dehnungsvorgänge an.
Perzeptionsstörungen dieser Art haben eine große Bedeutung bei der Erklärung funktioneller Magen-Darm-Beschwerden, doch erst seit einigen Jahren genießen sie in der medizinischen Forschung die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt. Die Untersuchungen auf diesem Gebiet sind daher noch lange nicht abgeschlossen und man darf auf weitere Ergebnisse gespannt sein.

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RDS: Ein Problem der Nerven?

Die kompliziertesten und gleichzeitig noch am wenigsten gesicherten Erklärungsmodelle zum Thema RDS liefert die Diskussion um die Beteiligung des Zentralnervensystems. Im englischen Sprachraum benutzt man zur Verdeutlichung dieser Thesen in Zusammenhang mit den Perzeptionsstörungen das theoretische Konzept vom „Brain-Gut-Link“ („Gehirn-Darm-Verbindung“):
Hiernach besteht zwischen Verdauungstrakt und Gehirn eine Verbindung, an deren Funktion zahlreiche Transmitter beteiligt sind. Diese Achse lässt sich im weitesten Sinne begreifen als Teil des menschlichen Zentralnervensystems.
Bei RDS Patienten ist die Funktion dieser Verbindung verändert. Dies hat zur Folge, dass Dehnungsreize und andere Signale aus Magen und Darm fehlverarbeitet und als Beschwerden wahrgenommen werden.

Die Gründe für diese Fehlfunktionen sind bis heute unklar. Als Erklärungsversuche kommen eine abnorme Fortleitung nervöser Impulse an die Hirnrinde ebenso in Frage wie eine erhöhte Wachsamkeit des Zentralnervensystems (Hypervigilanz).
Auch die bereits erwähnten Perzeptionsstörungen spielen in diesem Zusammenhang eine gewichtige Rolle. Im Bereich der Erregungsleitungen des ZNS diskutiert man die Beteiligung eines auf Schäden ansprechenden »Gedächtnisses« und eine erhöhte Schmerzerwartung.

Dieses Themengebiet ist viel zu umfangreich, um es an dieser Stelle zu vertiefen. Da ferner nur wenig gesicherte Kenntnisse existieren und der Nutzen um das Wissen dieser Zusammenhänge für den Betroffenen eher gering ist, soll es bei dieser kurzen Erläuterung bleiben.

Gehirn und Magen – ein ungleiches Paar

Der mit Abstand größte Teil der lebenserhaltenden Vorgänge im menschlichen Körper wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert und ist damit vom Willen und der bewußten Kontrolle des Menschen weitestgehend unabhängig. Atmung, Blutdruck, Herzfrequenz und Körpertemperatur sind bekannte Beispiele für Körperfunktionen, die ohne wissentliche Steuerung funktionieren. Ein weiterer, typischer Vertreter dieser Mechanismen ist für unsere Betrachtung besonders wichtig: Die Verdauung.

Jeder Mensch kennt das Gefühl, vor einer großen Prüfung zu stehen: Die Anspannung steigt, man ist nervös und fahrig, und: Magen und Darm sind überaus aktiv! Zwar reagiert jeder Mensch auf Spannungssituationen unterschiedlich, doch bei den meisten steht eine Beteiligung des Verdauungstraktes im Vordergrund.
Die Palette der möglichen Beeinträchtigungen ist dabei – auch bei „gesunden“ Menschen – groß: Der Magen meldet sich mit Übelkeit, Sodbrennen oder Brechreiz zu Wort, während der Darm mit Rumoren, Krämpfen und Durchfall die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Diese Reaktionen sind, wenn auch in der Situation unangemessen, völlig normal. Problematisch wird es, wenn sie, auch in abgeschwächter Form, zum Dauerzustand werden und wenn darüber hinaus keine erkennbare Ursache ausgemacht werden kann. Erst wenn dies der Fall ist, spricht man von einer funktionellen Störung.

Angst, Sorge oder Aufregung gehören allerdings zum Leben. Es gibt keinen Menschen auf dieser Erde, der nicht dann und wann mit ihnen konfrontiert wird. Wer also versucht, mit einer „Vermeidungsstrategie“ seinen Problemen ein Ende zu bereiten, wird langfristig keinen Erfolg haben.
Aber wie kann es sein, dass sich die so genannten „psychosozialen Faktoren“ bei einigen Personen zu andauernden körperlichen Beeinträchtigungen manifestieren? Diese Frage versucht die Wissenschaft seit vielen Jahren zu klären.

Bei der Untersuchung funktioneller Störungen wurde die wichtigste Fragestellung häufig mit einer Metapher umschrieben: „Wie vollzieht sich bei der Krankheitsentstehung der Übergang von der Seele in den Körper?“ Heute weiß man, dass auch der umgekehrte Fall, also die Verlagerung vom Körper in die Seele, bei der Erklärung des RDS eine große Rolle spielt.
Man weiß inzwischen, dass der Reizdarm zwar häufig bei Menschen mit seelischen bzw. psychischen Problemen auftritt, dass aber der Anteil der Menschen mit seelischen oder psychischen Problemen unter RDS Patienten genauso groß ist wie in der Normalbevölkerung. Funktionelle Störungen sind also keineswegs eine psychische Erkrankung. Gleichwohl können sie, beispielsweise wegen der anhaltenden Beeinträchtigung der Lebensqualität, zu seelischen Beschwerden wie Depressionen führen.
RDS und Psyche sind also keineswegs zu trennen, doch die lange Zeit gebräuchliche Praxis, diese beiden Begriffe gleichzusetzen, geht, wie man heute weiß, an der Realität vorbei.

Der Ursprung liegt in der Evolution

Dass ein Großteil der Körperfunktionen unbewusst gesteuert werden muss, wird verständlich, wenn man bedenkt, wie viele Vorgänge in jeder Sekunde des Lebens gleichzeitig ablaufen. Da sich das Bewusstsein des Menschen jeweils nur auf wenige oder sogar nur auf eine Sache konzentrieren kann, wäre eine Lebenserhaltung anders gar nicht denkbar.
Welchen Sinn macht es aber, wenn der Körper auf Stress, Sorge, Angst oder Überlastung mit Fehlfunktionen reagiert? Wo ist die Brücke zwischen diesen seelischen Faktoren und der Verdauung? Diese Frage lässt sich durch eine historische Betrachtung beantworten:

Die menschliche Evolutionsgeschichte basiert auf dem Prinzip der natürlichen Selektion: Zur Erhaltung und Weiterentwicklung der eigenen Art kommen nur jeweils nur deren beste Vertreter in Frage. Sie können sich daher als Endprodukt einer langen Reihe von Weiterentwicklungen betrachten, die immer nur eines zum Ziel hatten: Die Spezies Mensch gegenüber anderen Rassen zu perfektionieren und damit ihr Überleben zu sichern.
Teil dieser Überlebensstrategie ist es, den Körper vor Unheil zu schützen und seine Reaktionsmöglichkeit bei Gefahr zu optimieren. Hierzu hat der Mensch seit jeher zwei Wahlmöglichkeiten: Kampf oder Flucht. Über ihren jeweiligen Einsatz entscheidet er situationsbedingt mit seiner Vernunft, also bewusst.
Um ihm aber im entscheidenden Moment jede nur erdenkliche Unterstützung zu geben, arbeitet auch das Unterbewusste an einer Erfolgsstrategie. Diese besteht darin, den Körper so gut wie möglich auf das bevorstehende Ereignis, also auf einen Kampf oder eine Flucht, vorzubereiten.

Zu diesem Zweck werden die Muskeln mit einer kaum spürbaren Anspannung in die Lage versetzt, schnell zu reagieren. Eine unangenehme Begleiterscheinung dieser Maßnahme sind das Zittern sowie das Verkrampfen.
Eine stärkere Durchblutung soll die Muskelgruppen, die an einer körperlichen Aktivität besonderen Anteil haben, mit ausreichend Sauerstoff versorgen. Dieses Blut steht während dieser Zeit den anderen Organen nicht im gewohnten Maße zur Verfügung. Besonders bemerkbar macht sich dieser Mangel im Gehirn. Schwindelgefühl bis hin zur Ohnmacht können die Folge dieser lebenserhaltenden Maßnahme sein.
Ein stark erhöhter Puls stellt sicher, dass der gesamte Körper mit einer Extraportion Sauerstoff versorgt wird. Der kräftige Herzschlag wird meist als unangenehm empfunden und kann sogar zu einem Erstickungsgefühl führen.
Vermehrtes Schwitzen kühlt den Körper während der Notsituation und wirkt dadurch einer durch die bevorstehende Bewegung bedingten Temperaturerhöhung entgegen.
Und auch die Verdauung ist in die „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion involviert: Kurz vor der bedrohlichen Situation wird die Verdauungstätigkeit um ein Vielfaches angekurbelt, was zu einem überraschenden Stuhldrang führen kann. Dies geschieht vermutlich, um den Körper von unnötigem Ballast zu befreien.

Kampf-oder-Flucht – auch heute noch aktiv

Vor Tausenden von Jahren waren diese Maßnahmen gerechtfertigt, da sie dem Menschen zur Erhaltung seiner Art dienten. Wie sieht es aber aus, wenn der Mensch heute in Angst und Schrecken versetzt wird?
Wer schon einmal unachtsam über die Straße gegangen ist und sich nur durch einen Sprung vor einem herannahenden Auto retten konnte, weiß, dass es auch in unseren Zeiten Situationen gibt, in denen eine unbewusste Panikhandlung lebenserhaltend wirkt. Doch wirkliche Gefahrensituationen sind in unserer modernen Gesellschaft eine absolute Rarität. Man fürchtet sich statt dessen vor Prüfungen, Vorstellungsgesprächen oder Krankheiten.
Und so kommt es, dass die evolutionstechnisch bedingten Angstreaktionen heutzutage in 99,9% aller Fälle unangebracht und meist äußerst störend sind. Trotzdem, alle Menschen haben damit zu leben und müssen versuchen, auf ihre Art damit fertig zu werden.

Aber was haben lebenserhaltende Maßnahmen mit funktionellen Störungen zu tun? Wieso reagiert das Verdauungssystem auf eine Paniksituation, obwohl es gar keinen Grund zur Aufregung gibt?
In den meisten Fällen handelt es sich dabei nicht mehr um konkrete angstauslösende Situationen, sondern um unterschwellige seelische Beeinträchtigungen wie unbewusste Ängste, Stress, Überforderung, Sorgen oder unverarbeitete Kindheitserinnerungen. Sie haben auf den Organismus die Wirkung einer permanenten „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion. Die Unterschiede zur akuten Panik bestehen lediglich darin, dass die Schutzmechanismen meist nicht so stark ausgeprägt sind und ein Bezug zur Ursache in der Regel nicht hergestellt werden kann.
Lebenskrisen, häufiger Streit mit dem Partner, Schuldgefühle oder sexueller Missbrauch sind Beispiele für solche Ursachen. Auch Unzufriedenheit im Job, Mobbing, Lärm, Stress, Angstzustände oder die allgemeine Lebenssituation kommen als Auslöser in Frage. Die Palette möglicher Gründe ist so vielfältig wie das Seelenleben des Menschen. RDS lässt sich in diesem Fall erklären als eine der Situation unangemessene Reaktion des Körpers.
Nur in einigen Fällen fungieren seelische Störungen als Hauptauslöser des RDS, in vielen Fällen spielen sie aber zumindest bei der Aufrechterhaltung der Beschwerden eine Rolle.

Mehr dazu: Das Reizdarm-Programm, Medizinverlag Nordwest, EUR 1,99 (gesponsert)

Artikelbild: © kei907

Weiterführende Informationen

Reizdarm durch Stress - Seele und Psyche  Reizdarmsyndrom Ursachen: Alkohol und Nikotin